17.08.2018 / Agenda Neubau

Expedition durch Neubau, Fortsetzung

Beim 2. Spaziergang der Agendagruppe „Draußen in Neubau“ entdeckten wir spannende Räume entlang der Zieglergasse

Trotz hoher Temperaturen trafen sich einige hitzebeständige NeubauerInnen zum 2. Teil unseres Rundgangs durch den Bezirk.

Wir genossen kurz die kühle Luft in einem begrünten Innenhof. Dann führt uns unser Weg die Zieglergasse entlang. Hier schaffen zurück versetzte Häuser kleine Plätze am Gehsteig. Diese Nischen bringen Abwechslung ins Straßenbild und eigenen sich für den Aufenthalt im Straßenraum. Ein Schanigarten mit Olivenbäumen sticht uns besonders ins Auge. Das exotische Grün erzeugt entspannte Urlaubsstimmung mitten in der Stadt und spendet Schatten. Bei einigen anderen Ecken orten wir „Begrünungspotenzial“. Sowohl am Boden als auch an den Wänden wäre Platz für Pflanzen. Vielleicht können wir aus der Idee ein weiteres Agenda-Projekt entwickeln! Wir werden auf jeden Fall versuchen, die AnrainerInnen von den Vorteilen der Fassadenbegrünung zu überzeugen.

Andere Lokale beschatten mit Sonnensegeln nicht nur den eigenen Gastgarten, sondern auch den Gehsteig. Das verschafft FußgängerInnen ein wenig Sonnenschutz am Weg und verhindert das Aufheizen des Asphalts. Wir fanden diese Initiative sehr lobenswert und bewunderten das Engagement der Gastronomie-Betreiber. Wir freuten uns auch darüber, dass die Altstoffsammelstelle vor dem Literaturhaus, die in die Parkspur verlegt wurde. Denn das verschafft allen GehsteignutzerInnen mehr Bewegungsfreiheit und Komfort.

Beim Marianne-Fritz-Park an der Ecke zur Lindengasse fanden wir Grün, das auf den Gehweg ragt. Wir diskutierten, ob es möglich wäre, den ganzen Zaun zu begrünen. Das würde mehr Pflanzen und somit mehr Schatten und mehr Kühlung bringen. An der gegenüber liegenden Baumscheibe gärtnert schon seit einigen Jahren eine unserer TeilnehmerInnen. Sie erzählte uns über die Ruderalpflanzen, die hier wachsen und nicht viel Pflege benötigen. Dennoch bringt die Vegetation Abwechslung und Artenvielfalt in die Straße. Schade nur, dass immer wieder Mist im Beet landet und Hunde den Platz für ihre Bedürfnisse nutzen. Das schadet den Pflanzen mehr, als es sie mit Dünger anreichert.

Dann ging es wieder in liebevoll gepflegte Höfe. Wir bewundern Brunnen und Blumen und waren überrascht einen großen, wenig bebauten Hof zu entdecken. Dieser ist zwar teilweise begrünt, wird aber scheinbar nicht genutzt. Der zweite Teil des Hofes dient als Parkplatz. Das fanden wir schade, denn im dicht verbauten 7. Bezirk gibt es nur wenige öffentlich zugänglich Freiräume.

An der Ecke zur Apollogasse nahmen wir die Berufsschule in Augenschein. Hier sollen bald Pflanzen die Fassade begrünen und das Klima in der Gasse verbessern. Die Projektidee der Agendagruppe hat den Klimaschutzpreis des Bezirks gewonnen. Im Herbst arbeiten wir weiter an der Verwirklichung der Idee.

Wir folgten dann einer spontanen Einladung ins Nachbarhaus der Schule. Staunend bewunderten wir den begrünten Hof und die üppig bepflanzten Pawlatschen. Die Laubengänge sind ein Ort des nachbarschaftlichen Austausches und werden gemeinschaftlich bepflanzt und genutzt. Vom obersten Stock hatten wir einen herrlichen Ausblick über die Baumkronen und Dächer von Neubau.

Den Abschluss machte ein kurzer Halt vor den Toren des Sophienspitals. Wir sprachen über das Beteiligungsverfahren im Frühsommer zur weiteren Entwicklung des Areals und freuen uns auf die Öffnung des Parks. Denn hinter dem Zaun warten viele alte Bäume darauf, dass wir uns in ihrem Schatten erholen!